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Die Volkswagen Aktiengesellschaft wollte weltweit führender Automobil-Hersteller werden (Benchmark damals: Toyota). Um den Profit zu erhöhen, sollen alle an der Entwicklung eines Fahrzeugs beteiligten Ingenieure in dreitägigen Workshops in einem Plenum Ideen für Kosteneinsparungen von Serienfahrzeugen entwickeln, die direkt von den Vorständen entschieden werden. Ein erster Hinweis auf Agilität mit interdisziplinärer Zusammenarbeit - damals beinahe eine Revolution in Wolfsburg. Der Name des Projekts: ForMotion, mit dem Ziel vier Mrd. EUR in drei Jahren einzusparen.
Vereinfacht gesagt, wurden diese Einsparungen realisiert, wenn ein bestimmtes geknipst statt wie vorher geschraubt wurde. Das führt dann zu einer Material- und Fertigungseinsparung von ca. 2 EUR / Fahrzeug. Wenn dieses Bauteil in mehreren Fahrzeugtypen verbaut wurde, dann vergrößert sich die Einsparung entsprechend. Golf und Passat wurde und wird millionenfach verkauft, so kann man sich das Potenzial ausrechnen.
Der entscheidende Vorstand war damals Wolfgang Bernhard, den ich auch persönlich kennenlernen durfte. Als "externer" und zuletzt Freiberufler war dies ungewöhnlich und ein großer Vertrauensvorschuss meiner Auftraggeber. Mein persönlicher Clou: Ich durfte mit dem Konzept McKinsey ablösen. Das größte und aufregendste Projekt meiner damals noch jungen Laufbahn 😳.
Fotonachweis: Eigene Aufnahme
